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Schlafmedizin – Stress im Schlafzimmer?

Frau hält sich die Ohren mit Kopfkissen zu. Sie wird durch das laute schnarchen gestört. Helfen würde eine Schnarcherschiene

Unter Schnarchen leidet oftmals die Beziehung: Eine Umfrage hat ergeben, dass bei 68 Prozent der Paare ein Partner oder eine Partnerin schnarcht. Und zwei Drittel von ihnen fühlen sich dadurch gestört.1

Aber warum schnarchen wir überhaupt? Das meist lästige und durchaus auch laute Geräusch wird durch Flattern und Schwingen der Muskulatur und Weichteile im Rachenraum ausgelöst. „Wenn wir schlafen, entspannen sich die Muskeln, der Unterkiefer rutscht nach hinten, die Zunge fällt in den Rachenraum und verengt die Atemwege“, erklärt Dr. med. dent. Lars Steinebrunner, M.Sc. das Schnarchen. „Die meisten Menschen bemerken ihr Schnarchen gar nicht, leiden aber unter Folgeerscheinungen wie Mundtrockenheit, Heiserkeit oder gar Halsschmerzen.“

Atemaussetzer durch Schnarchen

Das Schnarchen an sich ist keine Erkrankung und stellt auch keine medizinische Gefahr dar. Allerdings kann Schnarchen zu Atemaussetzern und so zu Schlafstörungen führen. Die Atemwege werden durch die entspannte Rachenmuskulatur blockiert und können durch das Zurückfallen der Zunge sogar verschlossen werden. Die Folge sind Atemaussetzer. Halten diese länger als 10 Sekunden an, spricht man von einer obstruktiven Schlafapnoe. Das Gehirn und der gesamte Blutkreislauf werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was fatale gesundheitliche Auswirkungen haben kann.

Neben Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen, bestehen bei Betroffenen ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Aber auch Depressionen und Lustlosigkeit können durch die Schlafapnoe ausgelöst werden. Hinzukommen Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche und Sekundenschlaf, der gerade im Straßenverkehr erhebliche Risiken mit sich bringen kann.

Schlafmedizin

In der Zahnarztpraxis Dr. Steinebrunner und Kollegen gehört die Schlafmedizin zum Leistungsspektrum. „Die obstruktive Schlafapnoe ist die häufigste Form der Atemstörungen beim Schlafen“, sagt Dr. Steinebrunner. „Da neben starkem Übergewicht, auch anatomische Besonderheiten im Mund- und Rachenraum die Atemaussetzer auslösen können, stellen wir in der Schlafmedizin daher zusammen mit Mediziner*innen der Pneumologie und gegebenfalls mit Spezialist*innen der Hals-Nasen-Ohren-Kunde die Diagnose“, sagt Praxisinhaber Dr. Steinebrunner.

Tennisball oder UPS?

Im Netz kursieren die fragwürdigsten Theorien, wie man den Partner/ die Partnerin vom Schnarchen abhalten kann. Neben kräftigem Anstupsen und Schupsen soll ein Tennisball im Rücken die Schlafposition ändern und den Schnarchenden zur Seitenlage zwingen. „Weder das Anstupsen noch der Tennisball sind gute Lösungen“, meint Dr. Steinebrunner, „wichtiger ist es, den Ursachen des Schnarchens auf den Grund zu gehen und dann die richtige Therapie zu finden.“ Sogenannte Unterkiefer-Protrusionsschienen, kurz UPS, können Erwachsenen helfen, die wiederholten Atemaussetzer im Schlaf zu verringern. „Wenn eine Überdrucktherapie mit einer Atemmaske nicht den gewünschten Erfolg bringt, kann eine „Schnarchschiene“ helfen“, sagt der Zahnmediziner.

Wie funktioniert eine Unterkiefer-Protrusionsschiene?

Die speziellen Schienen werden individuell angepasst und von den Patient*innen beim Schlafen getragen. Das zweiteilige Schienensystem besteht aus einer durchsichtigen Ober- und einer Unterkieferschiene, die beweglich miteinander verbunden sind. Dadurch wird der Unterkiefer nach vorn gezogen und der Zungengrund sanft gespannt. Die Zunge kann somit nicht mehr in den Rachenraum fallen, die oberen Atemwege bleiben offen. „Die Patient*innen atmen mit der Schiene auch ruhiger“, erklärt Dr. Steinebrunner den positiven Nebeneffekt, „damit hört auch das Schnarchen
auf“. Wichtiger ist dem Zahnarzt allerdings, dass die Schienen den gefährlichen Verschluss der Atemwege verhindern, denn unbehandelt kann eine Schlafapnoe viele Begleiterkrankungen hervorrufen.
Seit 1. Januar 2022 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen größtenteils die Kosten einer Unterkiefer-Protrusionsschiene.2

Mehr zum Thema Schnarcherschiene lesen Sie hier: Leistungen – Schlafmedizin

Schnarcherschiene nebeneinander

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schnarcherschiene für erholsamen Schlaf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen:
1. Deutsche Stiftung Schlaf (2018) Deutschland schläft getrennt – forsa-Umfrage zu “Schnarchen und Partnerschaft”. Von www.deutschestiftungschlaf.org abgerufen: https://deutschestiftungschlaf.org/presse/presseinformation-deutschland-schlaeft-getrennt-forsa-umfrage-zu-schnarchen-und-partnerschaft/ – letzter Aufruf am 02.08.2022.
2. Gemeinsamer Bundesausschuss (2021) Unterkiefer-Protrusionsschiene: G-BA regelt zahnärztliche Details für Verordnung. Von www.g-ba.de abgerufen: https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen-meldungen/954/ – letzter Aufruf am 02.08.2022.

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